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Spiritualität, Religion, Esoterik

Die Begriffe Spiritualität, Religion und Esoterik werden oft gleich oder sehr ähnlich benutzt. Oder aber es findet keine klare Abgrenzung statt, abwechselnd wird diese oder jene Bedeutung benutzt, was Diskussionen oft verwirrend und unklar macht. Das ist ein höchst ärgerlicher Zustand. 

Dazu kommt noch, dass religiöse, spirituelle und esoterische Themen bei vielen Menschen hoch emotional belegt sind, was die Verständigung noch schwieriger macht. Deshalb ist es mit diesem Text meine Absicht, die Unterschiede in der Bedeutung dieser Begriffe herauszuarbeiten, im Sinne eines Beitrags zur mentalen Klarheit der religiös, spirituell und/oder esoterisch interessierten Menschen.

Spiritualität im Allgemeinen

Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgr. ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen.
Quelle: Wikipedia: Spiritualität

Spiritualität hat also nicht notwendigerweise etwas mit Religionen, Ritualen und Dogmen zu tun. Spiritualität, das ist Geistigkeit - in der ganzen Breite dieses Begriffs zu verstehen.

Geist, das ist der menschliche Geist mit seinen Fähigkeiten wie Kreativität, Selbstbewusstsein und Verstand; es ist der Heilige Geist, der wie ein Feuer ist und die Menschen begeistert, und der Wind, der weht, wo er will. Er ist das Leben im Atem. Schlossgeister und Gespenster gehören genauso dazu wie der Geist, der im Alkohol steckt, und wenn wir schon dabei sind, auch der Sprit, der in Form von Benzin Autos antreibt, ist ein Spirit - ein Geist. 

Dieses verschiedenen Bedeutungen sind so breit, so verschiedenartig, dass es nicht ganz einfach ist, die Essenz daraus zu finden. 

Gemeinsam ist allerdings den Geistern, allen von ihnen, dass sie einen Antrieb verleihen - sie bewegen. Sie motivieren. Wo ein Geist ist, da geschehen wie von selbst die Dinge, die diesem Geist entsprechen. Der Geist von fröhlicher Musik macht Leute tanzen. Der Geist von Tiefgaragen schafft Unbehaglichkeit und eine Neigung zur Gewalt. Der Geist von gotischen Kathedralen schafft Stille und Andacht.

In den Büchern von David R. Hawkins heissen diese Geister Attraktorfelder.

Spiritualität im Menschen

Wenn es sich darum handelt, dass Menschen von sich sagen, sie seien spirituell - oder sie machen spirituelle Übungen - sie suchen ihre Spiritualität - so bedeutet das, dass die Menschen sind auf der Suche nach ihrem wichtigsten Antrieb. Dass sie sich mit Fragen beschäftigen wie diesen:

Spiritualität ist, sich die existentiellen Fragen zu stellen und Antworten darauf zu suchen. Das ist  kein Spaziergang und nichts, was man eben so mal aus Langeweile oder als Hobby unternimmt; diese Fragen stellen sich in der Regel dann, wenn ein Mensch Krisen erlebt. Wenn das Leben nicht gut läuft. Wenn alles auseinanderbricht. 

Spiritualität ist kein Luxus, Spiritualität ist Notwendigkeit genau in den Situationen, wo alles schief geht.

Menschen, die sich rundum wohl fühlen, haben kaum je Bedarf an Spiritualität, am Hinterfragen dessen, was ist - warum auch? Es geht ihnen gut. Auch die Geschichten von Menschen, die als grosse spirituelle Lehrer und Lehrerinnen gelten, zeigen mit schöner Regelmässigkeit: in ihre ganze Kraft sind sie immer erst durch persönliche Krisen gekommen, teilweise solche, die das Leben ihnen zutrug, teilweise solche, die sie selbst gesucht haben.

Die Antwort auf spirituelle Fragen können auf viele verschiedene Weisen gefunden werden: durch Nachdenken, durch körperliche Bewegung, durch Arbeit, durch Sport, Kunst, und natürlich auch durch religiöse Übungen.

Dass Spiritualität und Religion oft zusammengemischt werden, liegt im Wesentlichen daran, dass die traditionellen Religionen des mythischen Bewusstsein - bei uns das Christentum, im Orient das Judentum und der Islam - den Anspruch hatten, als einziges System überhaupt Wege zu einem guten und richtigen Leben zeigen zu können.

Religion

Religion (lat: religio, wörtlich „Rück-Bindung“) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene des Glaubens an eine „andere Welt“ der Gottheiten oder der Spiritualität, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen.
Quelle: Wikipedia: Religion

Von der Wortbedeutung her bezeichnet Religion etwas ähnliches wie Spiritualität: re-ligio, das ist das Verbinden mit sich selbst, dass sich die Seele in den Körper begibt und diesen spiritualisiert. 

Vom Sprachgebrauch her ist aber ein wesentlicher Unterschied, dass Religion nichts Privates ist, sondern ein System, das Normen setzt - das uns innerhalb einer Gemeinschaft sagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Religion, das beinhaltet die Existenz von Institutionen, von Gebäuden, Gemeinden, Lehrsätzen, Symbolen, vorgeschriebenen Gebeten, gemeinsamen Feier- und Ruhetagen, einer Fülle von sozialen Normen und Verboten - oft bis zu den Details von Kleidung, Frisur und Ernährung.

Religion, wie wir sie am weitesten verbreitet bei uns finden, entspricht den Hawkin'schen Ebenen des Wassers von 200 - 400, wo es um Konventionen, Gemeinschaft und Anpassung geht, um Akzeptanz und Bereitwilligkeit und Neutralität und Mut.

Im Gegensatz zu der sozialen und öffentlichen Rolle von Religion ist Spiritualität etwas Privates - und im Gegensatz zur Beschränkung auf die Ebenen des Wassers mit ihrer Orientierung am Kollektiv ist Spiritualität individuell und umfasst die ganze Skala menschlichen Lebens und Empfindens. 

Des weiteren basieren Religionen auf ganz bestimmten Lehren und Texten, die für alle Gläubigen verbindlich sind: im Christentum die Bibel, im Islam der Koran, im Judentum die Thora. Religion ist nicht in erster Linie Bekenntnis eines Gottes, sondern Bekenntnis zur Zugehörigkeit zu einem System des Denkens, Glaubens und Handelns.

Esoterik

Esoterik (von altgriechisch ἐσωτερικός esōterikós „innerlich“) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist - im Gegensatz zu Exoterik als öffentlichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen. Daneben wird der Begriff in freier Weise für ein breites Spektrum verschiedenartiger spiritueller und okkulter Lehren und Praktiken gebraucht.
Quelle: Wikipedia: Esoterik

Der Begriff Esoterik ist in den letzten Jahren ziemlich in Verruf geraten. Geläufige negative Assoziationen sind: gelangweilte Hausfrauen, die sich in violette Schals mit Klimperschmuck kleiden, Engel beschwören, Channelings lesen und unkritisch jeden Mist glauben, solang bloss "Quantum" drauf steht, was sie toll finden ganz unbeleckt von jeglichem physikalischem Wissen. Und wenn man die mit "Esoterik" angeschriebene Ecke der lokalen Buchhandlung eine Weile beobachtet, so muss gesagt werden: ja, solche Leute gibts. Durchaus auch männlichen Geschlechts. 

Die Bezeichnung "okkulte Lehren" oder "geheime Lehren" mag noch vor hundert Jahren angemessen sein - und die Lektüre der Klassiker des Genres, sei es von Rudolf Steiner, sei es von Madame Blavatsky, sind immer noch der Lektüre mehr als wert.

Aber heute etwas "geheim" nennen, das sowohl im Internet wie in allen Bibliotheken und Buchhandlungen frei zur Verfügung steht? Nein, das passt einfach nicht mehr.

Schön ist, den Begriff auf das Innerliche, das innere Wissen zurück zu führen. In dem Sinne bleibt esoterisches Wissen durchaus "geheim" - denn ein Buch zu kaufen, bedeutet noch lange nicht, dass man fähig ist, das zu verstehen und umzusetzen, was in diesem Buch geschrieben steht. 

Hawkins merkt an, dass viele Menschen nicht an der Wahrheit interessiert sind - das gilt durchaus für den spirituellen Bereich, für die Käufer und Käuferinnen von Büchern aus der Esoterik-Ecke, wo andere und sehr irdische Motive oft wichtiger sind als Wahrheit und Erkenntnis.

Das soll aber niemanden daran hindern, diese Begriffe im schönsten, edelsten und grössten Sinne umzusetzen und zu leben.

Quelle: © Barbara Seiler 2010 - www.spiriforum.net

Literatur


 

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